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Neues aus Unterleinleiter

Datum: Montag, 30. Mai 2016

Bletsch’n Bühna mit Erfolgsstück am 23./24. Juli

Freilichttheater auf dem Anwesen Knörl

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Schon seit Jahren hat die „Bletsch’n Bühna“ aus Unterleinleiter immer wieder Erfolg im Bauernhof Museum in Kleinlosnitz, Museum Tüchersfeld und im Bauernmuseum in Frensdorf mit ihrer eindrucksvollen Inszenierung des Mundartstückes „1817 – oder: Sehnsucht nach der ‚schönen neuen Welt`“, das Walter Tausendpfund geschrieben hat.

Und nun kommt dieses Erfolgsstück der „Bletsch’n Bühna“ heuer nochmals als Freilichtaufführung nach Unterleinleiter. Die gesamte Bevölkerung ist zu diesem Erlebnis der ganz besonderen Art sehr herzlich eingeladen.

WO?
Knörlhof in der Hauptstr. 12 in Unterleinleiter
WANN?
23. Juli Samstag 17.00 Uhr
24. Juli Sonntag 17.00 Uhr

Falls das Wetter an diesen Tagen nicht mitspielen sollte:
Ausweichtermin 30. Juli Samstag 17.00 und 31. Juli Sonntag 17.00 oder bei schlechtestem Wetter in der Turnhalle Unterleinleiter

TICKETVORVERKAUF ab 1. Juni 2016:
im Ladarer Dorfladen Unterleinleiter (Kirchenstr. 11) und in der Touristinformation Ebermannstadt (Bahnhofstraße 5). Abendkasse ist geplant.
Eintritt 7.-- €

Weitere Termine:

  • Bauernhofmuseum Kleinlosnitz 12.6.2016 15.30 ;
  • Bad Winsheim 16. 7. 2016; später Nachmittag (im Rahmen der Theatertage Mittelfranken in Bad Winsheim)

Vor der Aufführung leitet der Autor kurz in die Problematik des Stückes ein.

1816 und 1817 – besonders in Oberfranken ganz schlimme Jahre

In vielen Chroniken nicht nur Frankens hat die Zeit nach 1815 nachhaltigen Niederschlag gefunden. Auf einer Insel Indonesiens war ein Vulkan explodiert. Nachseinerzeitigen Vermutungen sollen dadurch mindestens 50 000 Menschen ums Leben gekommen sein; die meisten verhungerten, nachdem ein Gebiet von 500 000 Quadratkilometern von einer Aschesicht überzogen worden war. Die Aschewolken breiteten sich über die gesamte Erde aus und führten zu einer globalen Abkühlung. Das Jahr 1816 gilt als ein „Jahr ohne Sommer“ und ganz Europa und Nordafrika erlitten riesige Ernteverluste. Die ländliche Bevölkerung zehrte damals die gesamten Vorräte und auch das Saatgut auf. So war auch noch 1817, das „Jahr der Theuerung“ und auch deswegen besonders hart, zumal in manchen Gegenden wochenlang heftige Regen niedergingen.

In weiten teilen Oberfrankens konnte so im Frühjahr 1817 kaum Saatgut ausgebracht werden. Im Bayerischen Bäckereimuseum in Kulmbach zeigt man daher ein „Notbrot“, das sogar im Jahr 1818 immerhin noch vier Kreuzer kostete. Hingegen gab es z. B. im Umland von Fürth im Jahre 1817 schon wieder erste Ernten, woran bis heute der feierliche Umzug anlässlich der Michaelis – Kirchweih erinnert. In der St. Johanniskirche am Johannisfriedhof in Nürnberg zeigt man – in bis heute andauernder Dankbarkeit - in einem Glaskästchen Getreideähren, die am 21. Juli 1817 von den Johannisfeldern eingesammelt worden sind.

„1817 – oder: die Sehnsucht nach der schönen neuen Welt"

Das Theaterstück greift nun diese von großer Not geprägte Zeit auf und verdeutlicht am Schicksal einer Bauernfamilie, die überall in unserer oberfränkischen Region daheim sein könnte, wie die Not zu extremen Reaktionen führte. Auch der Wunsch nach Auswanderung, besonders in die in vielen Schriften wundersam verklärten USA, greift um sich und findet mancherorts – so auch bei dieser Familie – lebhaften Widerhall.

Angeregt wurde das Freilicht - Stück durch die geradezu malerische Situation des Dietel – Hofes im Bauernhofmuseum in Kleinlosnitz, dessen Geschichte ebenfalls eng mit der Auswandererproblematik verbunden ist. In diesem Areal fand am 6. Juli 2008 anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Museums durch die „Bletsch’n Bühna“ vor großem Publikum die Premiere statt.